IG Osttangente Foto

v.l.: Bruno Keller, Veronika Röthlisberger, Markus Locher (Foto: Ursula Häne, WOZ)

IG OSTTANGENTE

Als sich die IG "Osttangenten-Ausbau nein, Lärmschutz jetzt!" 2008 konstituierte, galt es vor allem, die geplante oberirdische Verbreiterung der Autobahn zwischen Badischem Bahnhof und Gellertdreieck im Osten Basels zu verhindern. Die Hälfte unserer Ziele haben wir erreicht: Der oberirdische Ausbau ist mittlerweile endgültig vom Tisch, der Lärmschutz hingegen ist bis heute ungenügend.


Die aktuellen Lärmschutz-Pläne des Bundes sehen nur minimale Verbesserungen für die verkehrs- und lärmgeplagte Bevölkerung entlang der Autobahn N2 in Basel-Ost vor. Deshalb setzen wir weiterhin alle unsere Kräfte und Mittel dafür ein, dass ein griffiger Lärmschutz installiert wird, jetzt (!) und über das bundesgesetzliche Minimum hinaus.


Ausserdem unterstützt die IG alle geeigneten Massnahmen, die dazu führen, dass der prognostizierte Verkehrszuwachs auf diesem Autobahnabschnitt von 30% bis ins Jahr 2040 nicht eintritt. Insbesondere unterstützt die IG den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

Eckdaten / Aktivitäten


Juni 2002


Die (mittlerweile aufgelöste) Quartierorganisation "Komitee für eine wohnliche Breite" lässt eine quartierspezifische Studie zu "Mehr Schutz vor dem Lärm von Schiene und Strasse" verfassen. Diese Studie bildet die Grundlage für diverse öffentliche Veranstaltungen im Quartier, um auf die seit der Eröffnung der Autobahn "Osttangente" in den 1970er Jahren extrem belastende Verkehrs- und Lärmsituation aufmerksam zu machen.


Mitte 2008


wird bekannt, dass der Bund im Rahmen der "Engpassbeseitigung Nationalstrassen" mit dem Projekt "Strukturverbesserung Osttangente (STOT)" eine oberirdische Verbreiterung der bestehenden Autobahn plant. Nach einer öffentlichen Veranstaltung ist klar, dass wir uns dagegen wehren wollen und gründen am


12. August 2008


unsere IG "Osttangenten-Ausbau Nein - Lärmschutz Jetzt!"


18. November 2009


Einreichung unserer Petition an Regierungs- und Grossen Rat Basel-Stadt: Geplanter Ausbau der Osttangente muss gestoppt und Eindeckungen/Einhausungen sollen realisiert werden.


Ab April 2010


Enge Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation, dem Verein "Osttangente - so nicht".


31. Mai 2011


Einreichung unserer politisch breit abgestützten Petition an Bundesrätin Doris Leuthard (mit 11'000 Unterschriften): Sofortige Lärmschutzmassnahmen sind vom geplanten Ausbau der Osttangente zu trennen. Die Osttangente ist auf der gesamten Länge zwischen Schwarzwaldtunnel und Hagnau in Tunnellage zu führen.


Juli 2014


Grosser Erfolg: Oberirdischer Ausbau der Osttangente ist vom Tisch! Unter Zustimmung der Kantone BS/BL erklärt der Bund, die Osttangente neu mit einer Tunnelvariante ("Rheintunnel" zwischen Birsfelden und Basel-Nord) ausbauen zu wollen, welche frühestens 2037 eröffnet würde.


Herbst 2016


Einreichung einer Petition an Regierungs- und Grossen Rat Basel-Stadt: Kurzfristige Lärmschutzmassnahmen jetzt!. Der Grosse Rat BS unterstützt unsere Anliegen und überweist die Petition im März 2017 an den Regierungsrat zur Stellungnahme innert Jahresfrist.


Frühling 2017


Unsere Forderung nach Einsitznahme in die Projekt-Begleitgruppe "Rheintunnel" des Bundesamtes für Strassen ASTRA wird als unzweckmässig beurteilt. Immerhin erhalten wir, nach mehrmaligem Nachfragen, zusammen mit anderen Quartierorganisationen, den Neutralen Quartiervereinen (NQVs), Einsitz in die Begleitkommission "Lärmschutzprojekt Osttangente".


Ab Anfang 2018


wird klar, dass nach Bundesrecht nur marginale Verbesserungen im Lärmschutz entlang der Osttangente zu erwarten sind. Es braucht ergänzende, durch den Kanton finanzierte Massnahmen.


Massnahmen Bund / ASTRA, Stand Frühling 2020


Nach zwei ernüchternden Sitzungen der Begleitkommission "Lärmschutzprojekt" des ASTRA (Februar und November 2018) und einer turbulenten, öffentlichen Infoveranstaltung im März 2019 wird das Ausführungsprojekt "Lärmschutz Osttangente" im Sommer 2019 öffentlich aufgelegt. Im Grundsatz begrüssen wir die geplanten Massnahmen (Einbau eines lärmmindernden Strassenbelags, Einkleidung von Tunnelportalen, wenige Ergänzungen bei Lärmschutzwänden und Schallschutzfenstern). Folgende Mängel zwingen uns aber zur Einsprache, gemeinsam mit den vier NQVs der betroffenen Quartiere: Beibehaltung Tempo 80 nachts und Ausgestaltung der Lärmschutzwand auf der Schwarzwaldbrücke. Wir fordern nachts Tempo 60 und für die Lärmschutzwand auf der Schwarzwaldbrücke eine Höhe von 4m (statt wie geplant 3m) sowie eine Positionierung der Wand entlang der Spuren des motorisierten Verkehrs (und nicht wie geplant entlang des Brückengeländers). Weiter unterstützen wir die Forderungen zahlreicher, privat Einsprechender nach zusätzlichen Lärmschutzwänden insbesondere im Bereich Schwarzwaldallee und die Forderung des Kantons, die Anpassungen der Lärmschutzwände im Bereich Schwarzpark autobahnseitig und damit ohne Baumfällungen vorzunehmen


Massnahmen Kanton BS / BVD, Stand Frühling 2020


Seit unserer Gründung im 2008 hat das Parlament BS mehr als ein Dutzend Vorstösse zum Thema Lärmschutz an der Osttangente behandelt. Unsere Anliegen sind auf der politischen Agenda Basels angekommen. Aktuell offen sind zwei Motionen, das heisst verbindliche Aufträge des Parlaments an die Regierung. Eine Motion verlangt vom Regierungsrat "sich behördenverbindlich und nachweisbar für den Rückbau der oberirdischen AR (Osttangente) einzusetzen".


Die andere Motion fordert Lärmschutzmassnahmen über das (bundes)gesetzliche Minimum hinaus. Die vorberatende Kommission hat uns angehört und viele unserer Forderungen in den Parlamentsbeschluss integriert: Ergänzend zu den Massnahmen des Bundes erstellt der Kanton eine neue, 300m lange Lärmschutzwand im Bereich Schulhaus Gellert, prüft Varianten für die Einhausung Breite West wie auch für die Erhöhung der Lärmschutzwand im Bereich Schwarzwaldallee und er beteiligt sich am Einbau von rund zweitausend Schallschutzfenstern. Zudem werden der Regierungsrat BS und die Kantonsvertretenden im National- und Ständerat beauftragt, sich auf nationaler Ebene für Tempo 60 für Lastwagen bzw. eine generelle Temporeduktion auf Autobahnen in dicht besiedelten Gebieten einzusetzen.


WIR BLEIBEN HARTNÄCKIG AM BALL !


Lesen Sie auch unser Grundsatzpapier.


Detaillierte Informationen sind nachlesbar auf www.osttangente-so-nicht.ch.

Kontakt:


Iris Deuber, Lehenmattstrasse 49, 4052 Basel, Tel. 061 - 312 19 23, iris.deuber@sunrise.ch

Markus Locher, Homburgerstrasse 17, 4052 Basel, Tel. 061 - 311 43 95; mplocher@vtxmail.ch